Die DFG-Kolleg-Forschungsgruppe „Russischsprachige Lyrik in Transition“ (FOR 2603) lädt Sie herzlich zu der Öffentlichen Ringvorlesung zum Thema: Lyrik heute: Existenz zwischen Sprachen und Kulturen ein:
Poetikvorlesung von Frau Monika Rinck: ‘Tür auf – Tür zu – Tür aufʼ – Wiederholung zwischen Ideologie und Operette.
Vorlesung
Am Vorabend des 200. Geburtstages von Jacques Offenbach widmet sich die Dichterin Monika Rinck einer Analyse des Operettenhaften. In besonderer Weise berücksichtigt sie dabei den Einsatz sprachlicher Mittel, die sie versucht zu vermessen, bis an ihre äußersten Grenzen, wo die Ambiguität, das eigentliche Element der Lyrik, beginnt.
Daran anknüpfend hinterfragt sie die Hypothese, dass die einfache, damit verständliche Sprache unter Einsatz penetranter Wiederholungen zur Durchsetzung von Hass- und Angstdiskursen geführt hätte. Diese Sichtweise betrachtet Monika Rinck im Umkehrschluss als Angriff auf die schwierige, differenzierte Sprache, die dies scheinbar zugelassen, wenn nicht sogar befördert hätte.
Abschließend unternimmt die Dichterin eine Analyse dieses Zustandes: Welche Ursachen haben dazu geführt? Und was kann man mit sprachlichen Mitteln bewirken, um diesen Zustand zum Besseren zu verändern?
Biographie
Monika Rinck lebt in Berlin. Sie studierte Religionswissenschaft, Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und Germanistik in Bochum, Berlin und an der Yale University, New Haven. Seit 1989 diverse Veröffentlichungen in vielen Verlagen. Im Frühjahr 2012 erschien der Lyrikband HONIGPROTOKOLLE bei kookbooks, für den sie den Huchel-Preis erhielt. Im Frühjahr 2015 folgte: RISIKO & IDIOTIE, Streitschriften, und 2019 der neue Lyrikband ALLE TÜREN, im selben Verlag. Im Frühjahr 2019 erschien außerdem das Lesebuch CHAMPAGNER FÜR DIE PFERDE im Fischer Verlag. Monika Rinck ist Mitglied im P.E.N.-Club, der Lyrikknappschaft Schöneberg, der Akademie der Künste Berlin und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. 2015 erhielt Monika Rinck den Kleist-Preis und 2017 den Ernst-Jandl-Preis. Im Jahr 2017 kuratierte sie das Festival POETICA in Köln, und im März 2019 den Festivalkongress FOKUS LYRIK in Frankfurt am Main. Sie übersetzt, gemeinsam mit Orsolya Kalász aus dem Ungarischen, kooperiert mit Musikern und Komponisten und lehrt von Zeit zu Zeit an der Universität für Angewandte Kunst in Wien. www.begriffsstudio.de
Ausgewählte Veröffentlichungen
Champagner für die Pferde. Fischer Verlag, Frankfurt am Main, 2019.
Champagner für die Pferde. Fischer Verlag, Frankfurt am Main, 2019.
Kritik der Motorkraft. Brüterich Press, Berlin 2017.
Die verlorene Welt / The lost world. Im Rahmen des Modellprojektes Kunst/Natur. Künstlerische Interventionen im Museum für Naturkunde Berlin. Erscheint zur Ausstellung vom 25.4. bis 23.7.2017. Englische Übersetzung: Nicholas Grindell. Berlin, 2017.
Wir. Essay. Verlagshaus Berlin 2015.
Lieder für die letzte Runde. Ein Hörbuch. Text: Monika Rinck. Komposition: Franz Tröger. Gesang: Christian Filips. Kookbooks, Berlin 2015.
Lieder für die letzte Runde. Ein Hörbuch. Text: Monika Rinck. Komposition: Franz Tröger. Gesang: Christian Filips. Kookbooks, Berlin 2015.
Risiko und Idiotie. Streitschriften. Kookbooks, Berlin 2015.
I am the zoo / Candy – Geschichten vom inneren Biest. Mit Nele Brönner (Illustrationen). Verlag Peter Engstler, Ostheim/Rhön 2014.
Monika Rinck (= Poesiealbum 314), Lyrikauswahl von Klaus Siblewski, Grafik von Stefan Rinck. Märkischer Verlag Wilhelmshorst 2014.
Hasenhass. Eine Fibel in 47 Bildern. Verlag Peter Engstler, Ostheim/Rhön 2013.
Honigprotokolle. Sieben Skizzen zu Gedichten, welche sehr gut sind. Mit vier Liedern von Bo Wiget und einem Poster von Andreas Töpfer. Kookbooks, Berlin 2012.
Mittwoch, den 19. Juni 2019
18-20 Uhr
HS 9 (Gebäude E), Universität Trier
Gäste sind herzlich willkommen!