Kollegvortrag, 10. Februar 2021

Gastvortrag – Carolin Führer / Marit Heuß: „Skeptische Dichtung über Lust, Liebe und soziale Systeme im 21. Jahrhundert“

Zeit:
10. Februar 2021, 16:00 - 18:00
Plattform:
Zoom
Anmeldung:
Anmeldung per Mail an baharova@uni-trier.de
Sprache:
  Deutsch
Referent/in:
Carolin Führer, Marit Heuß

Die DFG-Kolleg-Forschungsgruppe „Russischsprachige Lyrik in Transition“ (FOR 2603) lädt Sie herzlich zu einem Gastvortrag von Prof. Dr. Carolin Führer und Dr. Marit Heuß über die Video-Plattform Zoom ein. Bitte melden Sie sich bis zum 09.02.2021 bei Katja Baharova (Koordinatorin des Kollegs: baharova@uni-trier.de) an, um an der Live-Veranstaltung teilzunehmen. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern werden die Zugangsdaten zur Zoom-Sitzung kurz vor Veranstaltungsbeginn zugeschickt.

Die von Frauen verfasste Lyrik der Gegenwart ist zuzeiten eines der kapitalistischen Logik unterworfenen emotionalen Lebens immer schon zumindest skeptische Dichtung über Lust und Liebe. Das bedeutet aber nicht, dass Sex und Liebe der Schauplatz sind, an dem sich das individuelle lyrische Sprechen der Gesellschaft widersetzt. Vielmehr ist Lust und Intimität die Arena, in der diskursiv, aber auch formal kreativ gesellschaftliche Spannungen des Konsumkapitalismus ausagiert werden. Welche Gesprächsangebote die aktuelle Lyrik für alle Geschlechter und welche Denkmöglichkeiten sie vor allem für Frauen jenseits bekannter Geschlechterordnungen bietet, wird anhand einer Auswahl von Gedichten von Lyrikerinnen zweier unterschiedlicher Generationen analysiert: Für die ‚älteren‘ und bereits etablierten Lyrikerinnen stehen stellvertretend Ilma Rakusa, Doris Runge, Kerstin Hensel und Ulrike Draesner; die ‚jüngeren‘ Lyrikerinnen werden durch Maren Kames und Nancy Hünger repräsentiert.

Carolin Führer ist Professorin für Deutsche Philologie / Didaktik der deutschen Literatur am Deutschen Seminar der Eberhard Karls Universität Tübingen. Forschungsschwerpunkte: lese-, literatur- und mediendidaktische Rezeptions- und Unterrichtsforschung, Erinnerungskulturen (Theorie, Empirie, Didaktik), Fachdidaktische Professions- und Professionalisierungsforschung, Gattungssensible Literaturdidaktik.

Marit Heuß ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Neuere deutsche Literatur und Literaturtheorie am Institut für Germanistik der Universität Leipzig. Sie hat Germanistik und Kunstgeschichte in Dresden studiert und wurde 2019 zum Thema „Peter Handkes Bildpoetik“ promoviert. Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Gegenwartsliteratur (Peter Handke), Gegenwartslyrik, Literatur und Bild.