Kollegvortrag, 20. Januar 2021

Gastvortrag – Sylvia Sasse: „Performative Zensur. Performancekunst und die operativen Aktionen der Geheimdienste“

Zeit:
20. Januar 2021, 18:00 - 19:30
Plattform:
Zoom
Anmeldung:
Anmeldung per Mail an baharova@uni-trier.de
Sprache:
  Deutsch
Referent/in:
Sylvia Sasse

Die DFG-Kolleg-Forschungsgruppe „Russischsprachige Lyrik in Transition“ (FOR 2603) lädt Sie herzlich zu einem Gastvortrag von Prof. Dr. Sylvia Sasse über die Video-Plattform Zoom ein. Bitte melden Sie sich bis zum 19.01.2021 bei Katja Baharova (Koordinatorin des Kollegs: baharova@uni-trier.de) an, um an der Live-Veranstaltung teilzunehmen. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern werden die Zugangsdaten zur Zoom-Sitzung kurz vor Veranstaltungsbeginn zugeschickt.

Performancekunst galt vor 1989 in vielen Parteidiktaturen Osteuropas als problematisches Genre: zu unvorhersehbar, zu westlich, zu neoavantgardistisch. Allerdings hat man das Genre oft nicht einfach verboten, sondern von Seiten der Geheimdienste eher verhindert bzw. unterwandert. Im Vortrag möchten ich zeigen, wie die Geheimdienste die Undergroundszene beobachtet, dokumentiert und mit performativen, theatralen Mitteln gestört haben. Auf diese reale und auch auf die potentielle Beobachtung haben Künstler:innen wiederum reagiert und den «fremden Blick» in ihre künstlerischen Arbeiten und in deren Dokumentation einbezogen.

Sylvia Sasse ist Professorin für Slavistische Literaturwissenschaft an der Universität Zürich. Sie ist Mitbegründerin des Zentrums für Künste und Kulturtheorie (ZKK), Mitglied des Zentrums für Geschichte des Wissens (ZGW) und Mitherausgeberin von Geschichte der Gegenwart (www.geschichtedergegenwart.ch). Ihre aktuellen Forschungsschwerpunkte liegen in der Literatur-, Theater- und Performancetheorie sowie -kunst in Osteuropa (ERC Projekt) sowie in der Erforschung von Kunst als Gegenstand von Desinformation. Zuletzt erschienen: Artists & Agents. Performancekunst und Geheimdienste, Leipzig: spector 2019 (mit Kata Krasznahorkai), im Erscheinen: Subversive Affirmation. Kritik der Kritik revisited, Zürich, Berlin 2021.